Kompensationsmaßnahme
Schweizer Berge und Wilhelminenkoppel
Ausgangszustand
Die Schweizer Berge und die Wilhelminenkoppel sind Teil einer weiträumig sich bis zur Recknitz nach Westen erstreckenden Niederung, die sich derzeit als landwirtschaftlich genutztes, artenarmes Grünland auf entwässertem Niedermoor darstellt. Der Name „Schweizer Berge“ geht auf die in der Niederung befindlichen, am Ende der letzten Weichselvereisung vor ca. 10.000 Jahren durch Schmelzwassertätigkeit aufgeschütteten Oser zurück. Diese Oser bestehen aus kiesig-sandigem Substrat, sind mit ca. 200-jährigen Rotbuchen und weiteren Gehölzen bestanden und waren Bestandteil des einst ca.200 ha umfassenden Landschaftsparks des Gutshauses Woltow. Einer der Oser wurde teilweise im Zuge der Sandgewinnung abgetragen und weist demzufolge Trocken- und Magerrasenvegetation auf. Das umgebende Substrat der Niederung ist hochgradig degradierter Niedermoortorf mit einer Mächtigkeit von maximal 4 m. Die Fläche wird von einem Offengrabensystem stark entwässert. Die in der Wilhelminenkoppel einst ebenfalls vorhandenen Oser wurden zur Baustoffgewinnung bereits vor ca. 150 Jahren vermutlich zum Aufbau des Vorwerks Wilhelminenhof (heute Wüstung östlich der Koppel) abgetragen.
Zielzustand / Maßnahmen
Herstellung eines Feuchtwiesenkomplexes (hauptsächlich Seggenried & Niedermoorstaudenflur, teilweise Flachwasser, Röhricht) auf Niedermoor durch Anstau bzw. Rückbau sowie teilweise Aufweitung (Herstellung von Flachwasserbereichen) von Offengräben. Auf den Osern Förderung der Entwicklung von Gebüschen trockenwarmer Standorte, Trockenrasen, Magerrasen,, allerdings unter weitgehender Erhaltung / Ergänzung des Parkcharakters, respektive der hierfür ausschlaggebenden Rotbuchen (Ergänzung durch gezielte Solitärbaum- bzw. Gruppenpflanzungen).
Wandel(n) im Mecklenburger ParkLand
Dem Klimawandel aktiv begegnen
Die historischen Parkanlagen im Mecklenburger ParkLand sind ein von unseren Vorfahren angelegtes lebendiges und aufeinander abgestimmtes Ökosystem, deren Strukturen gestärkt und innovativ weiterentwickelt werden müssen, um als Kulturerbe im Klimawandel nicht weiter zerstört zu werden.
In fünf ausgewählten Gutsparks wollen wir exemplarisch Maßnahmen zur Entwicklung klimaangepasster Erholungsräume planen und umsetzen. Dazu zählen der Erhalt und die Gestaltung von klimaangepassten Grünstrukturen in wieder intak- ten Wassersystemen. Wir werden ein kooperatives Pflegekonzept für alle beteiligten Gutsparks entwickeln, um effizient in geschlossenen Öko-Kreisläufen die Parkanlagen erhalten zu können. Ein vielfältiges und barrierefreies Besucherleitsystem führt durch die Parks, gibt Auskunft zu allen Klimaanpassungsmaßnahmen und deren Wirkungen zur CO2-Bindung.
Das Projekt wird durch die Mecklenburger ParkLand Stiftung in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Walkendorf umgesetzt und ist gefördert durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen.
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